Die Silberstreifen der Pandemie: ein Jahr zum Nachdenken

Am 24. März 2021 haben wir unser einjähriges Jubiläum gefeiert. Ein Jahr seit dem Beginn unserer Mission, die Sichtbarkeit für lokale Produzenten und Handwerker zu erhöhen! Was für eine Reise. Ein Jahr danach ist es auch an der Zeit, eine Perspektive einzunehmen und auf die positiven Ergebnisse der Pandemie zurückzublicken, denn nicht alles ist schlecht!

Ein Jahr Local Heroes ruft zum Feiern auf

Anlässlich unseres einjährigen Jubiläums haben wir eine virtuelle Schatzsuche zusammengestellt, bei der unsere Benutzer auf die Plattform kommen, nach Helden suchen, und Gutscheine für ihre Favoriten gewinnen können. Es war eine Kampagne, die darauf abzielte, unsere lokalen Helden beidseitig den Nutzern in der Schweiz vorzustellen, die daran interessiert sind, lokal einzukaufen, und für die Nutzer, mehr lokale Unternehmen und Kunsthandwerker zu entdecken – und auch um Spaß zu haben, seien wir mal ehrlich! Diese Kampagne war jedoch nicht nur Spaß und Spiel, sondern auch eine Initiative, um lokale Geschäfte weiter zu unterstützen, ihren Bekanntheitsgrad zu steigern und im Idealfall zum Konsum von lokalen Produkten beizutragen.

Von Mittwoch, 24. März, bis Sonntag, 28. März, haben wir täglich einen Hinweis mit einer Postleitzahl in einem Kreuzworträtsel gepostet. Die Antworten waren zwischen den Seiten unserer Plattform versteckt… Namen von Helden! Du musstest auf unsere Plattform gehen und nach Eingabe der Postleitzahl den richtigen Helden finden. Wir haben dann per Zufallsgenerator einen Spieler ausgewählt, der einen Gutschein gewinnen würde. Fünf Tage lang haben wir ein lustiges Gewinnspiel veranstaltet, bei dem ein glücklicher Gewinner ausgewählt wurde. Diejenigen, die für jeden Tag den richtigen Helden ausgewählt haben, nahmen automatisch an einem großen Preis teil.

Die guten Seiten der Pandemie, eine kleine Perspektive

Dieser Jahrestag war auch eine Gelegenheit, über das letzte Jahr der Pandemie nachzudenken, wie diese wirtschaftliche Achterbahnfahrt tatsächlich einige positive Ergebnisse gebracht hat!

Ein Vorteil, der sich daraus ergab, war die größere Wertschätzung der einheimischen Bevölkerung für das, was die Schweiz selbst zu bieten hat, wobei die Inlandsnachfrage der Haupttreiber für die Erholung des Tourismus im Sommer war. Angesichts der Reisebeschränkungen und der allgemein hohen Unsicherheit, die mit Auslandsreisen verbunden ist, entschieden sich viele Touristen für einen Urlaub im eigenen Land. Die Inlandsnachfrage stieg deutlich: Die Hotelübernachtungen inländischer Gäste in der Schweiz lagen im Juli um 30 Prozent über dem Vorkrisenniveau, wovon vor allem der alpine und ländliche Raum profitierte..

Laut dem Finanzbericht der Credit Suisse für das erste Quartal 2021 sollten wir in diesem Jahr mit einer leichten Erholung rechnen, und weiterhin ein BIP-Wachstum von 3,5 % und einen Anstieg der Konsumausgaben erwarten. Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die Wirtschaft sind jetzt viel weniger gravierend als bei der ersten Welle, das steht fest. Die Maßnahmen sind weniger streng als zu Beginn der Pandemie, weshalb der „Jo-Jo-Effekt“ auf die Konsumausgaben nachgelassen hat.

Mit dem größeren Wissen über das Virus, das Maskentragen und die vorherrschenden Sicherheitskonzepte haben auch private Unternehmen und Haushalte gelernt, wie sie ihre Aktivitäten „Corona konformer“ gestalten können.

Hoffnungsvolle Neuanfänge

Nach der Pandemie könnte eine anhaltende Verlagerung in Richtung Ökotourismus – eine schnell wachsende Branche, die sich auf den Naturschutz und die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort konzentriert – der Industrie einen zusätzlichen Schub geben. David Ruetz, Leiter der Internationalen Tourismus Börse Berlin (ITB), ist überzeugt, dass die Schweiz von dem sich abzeichnenden Boom in der Tourismusbranche profitieren wird. Die Nachfrage nach Natur Urlauben und Outdoor-Reisen hat seit der Pandemie zugenommen, da die Menschen auf ihren Reisen mehr Sicherheit und Schutzmaßnahmen suchen. In einer Umfrage von Deloitte gab eine signifikante Anzahl von Menschen an, dass sie planen, seltener zu fliegen, wobei das Bewusstsein für die Schäden durch CO2-Emissionen einer der Einflussfaktoren ist. Über alle Altersgruppen hinweg sind die Menschen umweltbewusster geworden und planen, nach der Pandemie weniger zu fliegen, einschließlich derer, die für Geschäftsreisen geflogen sind.

Auch die Art und Weise, wie wir arbeiten, hat sich im letzten Jahr komplett verändert. Die Vollzeit-Heimarbeit für bestimmte Jobs begann als Experiment und wurde bald zur neuen Normalität. Die Mitarbeiter sind produktiver geworden, da der lange Arbeitsweg weggefallen ist und es eine größere Flexibilität bei der Zeitplanung gibt. Auch Menschen mit Kindern haben von diesem flexiblen Modell profitiert, da sie Arbeit und Kinderbetreuung kombinieren können. Eine andere Studie mit 2’000 befragten Arbeitnehmern in der Schweiz ergab, dass insgesamt 47% der Arbeitnehmer glauben, dass sie zu Hause produktiver sind als im Büro, während 16 % sagen, dass sie weniger produktiv sind. Ein interessanter Teil des Artikels erwähnt, dass die Zukunft in der „verteilten Arbeit“ liegt, bei der die Mitarbeiter von jedem Ort aus arbeiten, innerhalb einer offenen Kultur und ausgerichtet auf gemeinsame Ziele: ein spannendes und neues Arbeitsmodell, das sich immer mehr durchsetzt

Viele Unternehmen, die ihren regulären Geschäftsbetrieb pausieren mussten, haben die Schließungen für Renovierungen, Fortbildungen und die Entwicklung neuer Konzepte genutzt. Diese Ausfallzeit war für einige eine Gelegenheit, neu anzufangen. Es liegt an uns als Verbrauchern, die richtigen Kaufentscheidungen zu treffen und unsere Geldbörsen aktiv zu nutzen, um Unternehmen zu unterstützen, die von der Pandemie hart getroffen wurden.  Alle paar Monate wechselnde Vorschriften, von der Erlaubnis für Restaurants wieder Kunden zu haben, bis hin zu nur Take-away und nun seit gestern (19. April) wieder geöffneten Terrassen. Lasst uns als Kollektiv diesen Geschäften helfen, die gerade ihre Türen wieder geöffnet haben und weiterhin lokal einkaufen, jetzt mehr denn je!